25 000 Euro sollen als Anschubfinanzierung für drei Ferienwohnungen verwendet werden
KIRN – 428 124 Euro an Spendengeldern wurden als Erlös der letztjährigen Benefizveranstaltung Vor-Tour-der-Hoffnung an 18 Einrichtungen überreicht.
Davon profitierte auch der Förderverein Lützelsoon, dem Jürgen Grünwald aus Waldbreitbach, Organisationsleiter der Vor-Tour der Hoffnung, jetzt 25 000 Euro in der Schlossakademie auf Schloss Dhaun in Form eines Schecks überreichen konnte. „Wir beabsichtigen, auf Schloss Dhaun drei Ferienwohnungen zu bauen. Die Spende von 25 000 Euro soll dabei als Anschubfinanzierung dienen“, stellte der Vorsitzende Herbert Wirzius dankbar fest. Ähnlich wie seinerzeit auf Schloss Wartenstein soll eine Bausteinaktion anlaufen. Ein Baustein ist für 1000 Euro zu haben, der Spender wird auf einer Tafel verewigt, die am Hauseingang angebracht wird, sagte Wirzius.
260 Kilometer lange Strecke
Grünwald gab bekannt, dass vom 30. Juli bis 1. August die 22. Vor-Tour der Hoffnung durch Rheinhessen, Nahe, Hunsrück und Rhein führen werde. Die 260 Kilometer lange Benefiztour beginnt am Sonntag, 30. Juli, mit einem Prolog in und um Bingen. Seit Beginn der Tour im Jahre 1995 konnten mit persönlichem Engagement und viel Herzblut über 3,1 Millionen Euro zur Heilung und Unterstützung krebskranker und notleidender Kinder gesammelt werden, erklärte Grünwald weiter. Er wie auch CDU-Landtagsvizepräsident Hans-Josef Bracht aus Simmern waren vom Ambiente Schloss Dhauns angetan, sie sahen auch, dass die Spende hier gut angelegt ist. Nicht nur Bürgermeister Werner Müller, auch Wirzius ist froh darüber, dass Schloss Wartensteins Wohnungen für kranke Kinder und deren Eltern ausgelastet sind. In den vier Wintermonaten können sie wegen der Zuwegung aber nicht vermietet werden. Da komme Schloss Dhaun gerade recht. Mit der Fertigstellung der drei Ferienwohnungen wird 2018 gerechnet.
In den 1950er-Jahren stand das Schloss Dhaun in unmittelbarer Nähe Kirns zum Verkauf. Ein idealer Ort, um eine Heimvolkshochschule aufzubauen. Kirn-Land, die Stadt Kirn und der Landkreis Kreuznach machten die entsprechenden Mittel locker. Von der Familie Simon in Kirn ging das Schloss 1954 an den damals gegründeten „Zweckverband Schloss Dhaun“ über, der von der Stadt Kirn, dem damaligen Amt Kirn-Land und dem Landkreis Kreuznach gebildet wurde und von nun an die Anlagen unterhielt. Vom damaligen Amtsbürgermeister Wilhelm Dröscher, dem späteren Bundestagsabgeordneten und Schatzmeister der SPD (1920-77), angeregt, wurde 1957 das Schloss Sitz der „Heimvolkshochschule Schloß Dhaun“, eine Jugend- und Erwachsenenbildungsstätte, die bis heute besteht. In den 1970er-Jahren ließ der Zweckverband die Ruine des Westflügels zu einem stattlichen Gebäude ausbauen, das heute Unterkunftsräume und Verwaltung der Heimvolkshochschule und Kommunalakademie Rheinland-Pfalz beherbergt.
Eine Lernburg der Neuzeit
„Die einst hochherrschaftliche Burg der Feudalzeit hat sich also zu einer Lernburg der Neuzeit gewandelt“, stellte Müller fest. Er erinnerte daran, dass auch einiges investiert wurde in den letzten Jahren, um die Heimvolkshochschule zukunftsfähig zu machen, als Beispiel nannte er eine 75 000-Euro-Spende der Sparkasse Bad Kreuznach. Vor zwei Jahren wurde Schloss Dhauns 800. Geburtstag gefeiert.
Quelle: Allgemeine-Zeitung 19.01.2017