Die Ketten werden gefettet, die Bremszüge überprüft, der eine oder andere Trainingskilometer schadet sicher auch nicht: Eine der bemerkenswertesten Hilfsaktionen von Rheinland-Pfalz steht in den Startlöchern. Am 21. Juli rollt die Vor-Tour der Hoffnung wieder los – erstmals geht es in die Pfalz.
6,5 Millionen Euro in 27 Jahren: Es ist diese stolze Bilanz, die die Vor-Tour auszeichnet. Das Geld kommt zu 100 Prozent krebskranken und hilfsbedürftigen Kindern zugute, betonen die Organisatoren. Stolz sprechen sie von der größten Benefiz-Radtour Deutschlands.
Denn die Vor-Tour ist längst auch zu einem Netzwerk geworden – bekannte Menschen aus Wirtschaft, Politik, Sport und Showbusiness unterstützen die Initiative oder werden sogar selbst aktiv. So stehen auch für die diesjährige 26. Auflage bereits ein paar bekannte Namen fest: Boxweltmeister Sven Ottke ist vom 21. bis 23. Juli ebenso mit von der Partie wie Ex-DSDS-Kandidat Lukas Otte, Fernsehmoderator Martin Seidler, Musiker Oliver Mager und der ehemalige Fifa-Schiedsrichter Markus Merk.
Turnlegende Eberhard Gienger gehört zu den Vor-Tour-Veteranen – auch diesmal wird er nicht nur mitstrampeln, sondern auch wieder mit Fallschirmsprüngen für Aufsehen sorgen.
Diese Orte werden angefahren
Insgesamt erwarten die Organisatoren 120 Hoffnungsradler, die sich auf die Strecke machen und so Spenden sammeln. Sie starten täglich in Bad Dürkheim. Folgende Stopp-Orte sind für den ersten Tag geplant: Bad Dürkheim, Holiday-Park Haßloch, Speyer, Rülzheim, Offenbach, Maikammer, Mußbach (Länge der Etappe: 118 Kilometer).
Am zweiten Tag geht es von Bad Dürkheim nach Mutterstadt, Altrip, Frankenthal, Worms, Grünstadt (97 Kilometer), während die Teilnehmer am dritten und letzten Tag, welcher nur rund 46 Kilometer umfasst, die Orte Wachenheim, Fußgönnheim, Lambsheim und Freinsheim anfahren. In den Etappenorten steigen oft große Benefizveranstaltungen, viele Partner unterstützen die Radler und Organisatoren.
Einsatz für Leukämie-Forschung und -Behandlung
Eines der größten Anliegen der Initiative ist es, die Behandlung und Erforschung von Leukämie zu fördern und zu unterstützen. Als 1983 die erste Tour der Hoffnung auf Initiative von Fritz Lampert startete, hatten an Blutkrebs erkrankte Kinder bereits eine durchschnittliche Chance auf Heilung von circa 60 Prozent. Heute, 40 Jahre später, ist diese Chance auf etwa 86 Prozent gestiegen, heißt es in der Mitteilung zur Vor-Tour, die quasi das rheinland-pfälzische Vorspiel zur eigentlichen Tour der Hoffnung ist, die in diesem Jahr am 27. Juli in Gießen startet.
Damit dieser Fortschritt verstetigt und ausgebaut werden kann, sind immer weitere Anstrengungen nötig. Die Spendengelder, die bei der Vor-Tour in Rheinland-Pfalz gesammelt werden, dienen genau diesem Zweck.
Außerdem ist es den Hoffnungsradlern wichtig, Kindern mit geistiger Behinderung, Kindern aus schwierigen sozialen Verhältnissen, trauernden Kindern krebskranker Eltern, Flüchtlingskindern und Kindern, die missbraucht wurden oder Gewalt erleben mussten, nachhaltig zu helfen..