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Die Benefiz-Radtour in Rheinland-Pfalz

Erfinder der Vor-Tour der Hoffnung gibt Staffelstab weiter

Jürgen Grünwald hat die Benefizradtour zu einem Erfolg gemacht – Nach 25 Jahren hat er die Verantwortung inzwischen in jüngere Hände gelegt

Waldbreitbach. Am 21. Juli startet in Bad Dürkheim die Vor-Tour der Hoffnung. Es ist nun schon die 26. Benefizradtour durch Rheinland-Pfalz, die Geld für krebskranke und hilfsbedürftige Kinder sammelt. 25 Jahre lang war Jürgen Grünwald aus Waldbreitbach im Kreis Neuwied der „Chef“ der Vor-Tour, der Erfinder, der Ideengeber, der Kümmerer, der Initiator, eigentlich war er die Vor-Tour in Person. Bis jetzt.

Jetzt hat Grünwald (70), ehemaliger Verkehrsdirektor der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und später Geschäftsführer und Mitinhaber des „Hotel zur Post“ in Waldbreitbach, den Vor-Tour-Staffelstab in jüngere Hände abgegeben: Bernhard „Benno“ Sommer (57), Vorstandsvorsitzender des Westerwälder Hausherstellers Kern-Haus aus Hausten in der Eifel, hat den Part des Vorsitzenden übernommen. Tatkräftig unterstützt wird er dabei vom zweiten Vorsitzenden, dem ehemaligen CDU-Landtagsabgeordneten Hans-Josef Bracht (68) aus Rheinböllen. Als Grünwald vor ein paar Jahren seinen Rücktritt ankündigte, wollte ihm das so recht niemand glauben. Eine Vor-Tour ohne den Erfinder, das erschien der Radlerfamilie fast unmöglich. Schlange standen die Nachfolger jedenfalls nicht, wohl wissend, dass das Ehrenamt im Rahmen der Tour nahe an einen Vollzeitjob heranreicht.

Jürgen Grünwald

Bernhard Sommer

Es bedurfte schon einiger Gespräche zwischen Grünwald und seinen Nachfolgern, dass diese schließlich zustimmten. „Wir haben uns im Sommer beim ehemaligen Fifa-Schiedsrichter Edgar Steinborn, der ebenfalls seit vielen Jahren ein Kümmerer der Tour und Vorstandsmitglied ist, zusammengesetzt“, sagt Grünwald. „Ich glaub da hat es dann klick gemacht.“

„Wir haben uns den Hut letztendlich angezogen“, sagt Sommer und weiß, dass die Vorstandsarbeit nur im Team und mit einem starken zweiten Vorsitzenden zu händeln ist. „Aber ohne eine personelle Lösung wäre das Thema Vor-Tour wohl zum Scheitern verurteilt gewesen. Dass das richtig viel Arbeit ist, das war uns klar. Das ist fast schon ein kleines Unternehmen.“

Dabei kam Sommer eigentlich rein zufällig zur Benefizradtour. Als der Tross vor Jahren von Bad Neuenahr aus durch die Eifel zog, hatten er und ein paar Kumpels sich einfach hinten drangehängt. Schnell waren alle vom Vor-Tour-Virus infiziert. Dass er, Benno Sommer, aber irgendwann einmal für alles verantwortlich sein sollte, hätte er damals auch nicht gedacht.

Und auch wenn Jürgen Grünwald seit Oktober 2022 „nur“ noch als Ehrenvorsitzender fungiert, ist sein Rat und seine Arbeit als Kümmerer weiterhin gefragt. Beim Treffen der Helfer, wo die Aufgaben für die Vor-Tour der Hoffnung in der Pfalz (21. bis 23. Juli) verteilt werden, arbeiten Sommer und sein Vorgänger Hand in Hand. Bracht kümmert sich derweil gemeinsam mit Dieter Saueressig, einem langjährigen Hoffnungsradler, um die Organisation in den Etappenorten, trifft Bürgermeister, spricht mit Vereinen und vieles mehr. Immer mit der Zielsetzung, ein Maximum an Spendengeldern zu generieren, die eins zu eins dem guten Zweck zukommen, da alle Hoffnungsradler ihre eigenen Kosten für eine solche Tour ausnahmslos selbst tragen.

„Viele Dinge erledigen Hans-Josef und ich gemeinsam“, sagt Sommer und erzählt von der großartigen Zusammenarbeit mit den Angestellten der Kreisverwaltung in Bad Dürkheim. „Wie uns deren Mitarbeiterin Corinna Matzkeit beim gesamten Genehmigungsverfahren geholfen hat, war schon super. Eigentlich kann jetzt nichts mehr schiefgehen.“

Zwei bis drei Stunden am Tag kommen kurz vor dem Jahreshöhepunkt der Benefizradler da schnell mal zusammen. „Aber so richtig klar wird mir das erst jetzt, wie viel Arbeit dahintersteckt. Organisation der Tour, Öffentlichkeitsarbeit, Weiterentwicklung des aktuellen Standards, da werden Gespräche mit den teilnehmenden Promis geführt, die mitfahrende Polizeieskorte muss involviert werden, Straßenabsperrungen, Genehmigungen einholen und so weiter. Und dabei bewegen wir Menschen von einem Ort zum anderen“, so Sommer. „Wobei ich noch einmal betonen muss, dass das alles nur im Team geht und wenn man die nötige Unterstützung bekommt.“ Und dabei kann sich der Vorsitzende nicht nur auf seinen Stellvertreter und den Ehrenvorsitzenden verlassen, weit über 30 Helfer sorgen im Hintergrund dafür, dass an den drei Tagen alles nach Plan verläuft. Zeitgleich schaut man schon auf 2024, denn nach der Tour ist „vor der nächsten“ Tour.

Fotos: Jörg Niebergall
Quelle: Rhein-Zeitung Ausgabe 12.07.2023